FOTO-TALK

17. August 2022 , 19:00

Gespräch mit den Fotografinnen Maika Elan (Ho-Chi-Minh-Stadt) und Julia Gunther (Amsterdam), Moderation: Ben Miller (Vorstand Schwules Museum Berlin).

Im südafrikanischen Kapstadt haben schwarze Lesben mit dem Miss-Lesben-Schönheitswettbewerb im Township Khayelitsha ihre eigene Welt geschaffen. Wie die Ballroom-Kultur in New York sind diese Wettbewerbe queere Rekonstruktionen, die an den Säulen der Heteronormativität rütteln. In der Serie Rainbow Girls der Fotografin Julia Gunther, sehen wir, wie schwarze Queers Homophobie und Apartheid getrotzt haben, indem sie eine pittoreske Ästhetik in einem ephemeren Raum geschaffen haben. Gunther dokumentiert eine marginalisierte Gruppe, die überproportional häufig sexuellen Übergriffen ausgesetzt ist. Doch die Kraft dieser Fotografien liegt in der Betonung ihrer Freude: Die Fotoserie ist ein Akt des Widerstands, der schwarze queere Frauen dazu einlädt, ihre Traumata abzulegen und sich in ihrer vollen Schönheit und Echtheit zu zeigen.

In der dokumentarischen Arbeit The Pink Choice der Fotografin Maika Elan, die in den Wohnungen ihrer Protagonist*innen aufgenommen wurden, tun queere Menschen etwas, was in der queeren Fotografie selten der Fall ist: Sie relaxen. Motiviert durch den Wunsch, Homosexualität in ihrer Heimat Vietnam zu erkunden, porträtieren Elans Fotografien die alltägliche Intimität zwischen queeren Menschen. In der Privatsphäre ihrer Wohnräume folgen ihre Motive dem Rhythmus ihres Lebens und ihrer Liebe. Im Gegensatz zu Narrativen, die sich auf den Schmerz, das Leiden und das Unglück von queeren Menschen konzentrieren, zeigen die Fotografien Menschen, die überleben und denen es gut geht.

Eintritt 8 € | ermäßigt 5 €. Die Veranstaltungen finden auf Englisch statt!
Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt, daher empfehlen wir die Buchung eines Online-Tickets, das Sie hier erhalten.

Foto links: Aus der Serie Rainbow Girls © Julia Gunther.
Foto rechts: Aus der Serie The Pink Choice © Maika Elan.

In Kooperation mit: Heinrich Böll Stiftung e. V.

Mit freundlicher Unterstützung: