Frederike Helwig / Anne Waak

Kriegskinder

2. Februar
8. April 2018

»Was haben meine Eltern erlebt, als sie so alt waren wie mein Sohn heute? Was hat sie zu denen gemacht, die sie heute sind?« Diesen Fragen gehen die Fotografin Frederike Helwig und die Autorin Anne Waak in dem Projekt Kriegskinder nach.

Diejenigen, die Ende der 1930er-, Anfang der 1940er-Jahre geboren wurden und während des Zweiten Weltkriegs aufwuchsen, sind heute in ihrem achten Lebensjahrzehnt. Sie schauen zurück, sprechen teilweise zum ersten Mal darüber, was sie geprägt hat: Bomben, Flucht, Angst, Hunger, Krankheit, Tod, verschwundene Väter, überforderte Mütter, aber auch die Sprachlosigkeit der Nachkriegszeit – Erinnerungen an den Krieg und dessen generationsübergreifende Folgen sollten vergessen werden.

»Die Porträtierten hatten den Mut, sich der Kamera zu stellen und ihre Geschichten zu erzählen. Ihre Erinnerungen sind überwiegend anekdotisch, mit unterschiedlichem Maß an Selbstreflexion. Traumata oder transgenerationale Folgen kommen selten zur Sprache und spiegeln somit das bis heute übliche Schweigen. Der Betrachter ist deshalb aufgefordert, zwischen den Zeilen zu lesen, über die eigene Familiengeschichte zu reflektieren und einen Dialog über dieses schlimmste Kapitel der deutschen Geschichte zu beginnen.«, so Autorin Alexandra Senfft im Vorwort des Buches Kriegskinder.

Das Projekt zeigt 44 analog fotografierte Porträts einer Generation, deren Erinnerungen bald verschwunden sein werden. Anhand von Interviewauszügen, die den Porträts der Zeitzeugen gegenüber gestellt werden, ergibt sich ein komplexes Bild der Kriegskinder-Jahrgänge, die in der Zeit des Nationalsozialismus zur Welt kamen.

Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Hatje Cantz Verlag.