Arne Wesenberg

Im [Un]Ruhestand

15. Juni
18. August 2019

Die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan, der Fotograf Thomas Höpker, die Professorin Jeanine Meerapfel, der WC-Wächter Werner Berlin, der Schriftsteller Rafik Schami, der Schauspieler Michael Gwisdek, die Sozialpädagogin Petra Peterich haben etwas gemeinsam: Sie arbeiten, obwohl sie das gesetzliche Rentenalter längst erreicht haben.

Ihre Motivation dafür ist ganz unterschiedlich. Petra Peterich möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben: „Warum ich das alles mache? Weil es eine gesellschaftliche Aufgabe ist – und weil ich es kann!“, Werner Berlin finanziert mit seiner Tätigkeit die gemeinsamen Urlaube mit seiner Frau, während der Fotograf Walter Schels schlicht meint: „Das Leben ist zu kurz, um mit dem Arbeiten aufzuhören.“

Die Zahl der älteren Beschäftigten in Deutschland nimmt rasant zu. Die Erwerbsbeteiligung der 60- bis 64-jährigen hat sich in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht. Gleichzeitig stehen dem Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren immer weniger Menschen zur Verfügung. Aktuell ist die Rente mit 69 Jahren in der Diskussion.

Der Lübecker Fotograf Arne Wesenberg porträtierte über sieben Jahre lang mit der analogen Großbildkamera die Lebensrealität derjenigen, die – freiwillig oder aus ökonomischer Notwendigkeit heraus – im Alter berufstätig sind. Im [Un]Ruhestand gibt in über 200 Porträts ganz individuelle Antworten auf Fragen zur demografischen Alterung, zu einem funktionierenden Rentensystem und zur Bedeutung der Arbeit in unserer Gesellschaft. 

Foto: © Arne Wesenberg aus der Serie Im [Un]Ruhestand