„We should all be feminists.“ (Chimamanda Ngozi Adichie, Schiftstellerin)
Die Musikerin Peaches thront vor einer zusammengewürfelten Gruppe schwarzer Schneiderpuppen, die Fotografin Katharina Bosse liegt in rotem Licht, wie in einer Dunkelkammer, in einer Badewanne, Autor:in Hengameh Yaghoobifarah lehnt sich in einem eng anliegenden Kleid in einem Sessel zurück, Tänzer Oska Borcherding performt auf einem Flachdach, im Hintergrund die Berliner Skyline, und die Schauspielerin Bettina Hoppe steht einfach nur in ihrem Wohnzimmer.
Seit 2021 porträtiert die Berliner Fotografin Sibylle Fendt, selbst Mitglied der renommierten Agentur OSTKREUZ, Künstler:innen, Schauspieler:innen, Autor:innen, Musiker:innen und Filmemacher:innen. Das traditionelle Genre des Künstler:innenporträts überträgt sie dabei mit ihrer Mittelformatkamera und auf analogem Filmmaterial gekonnt in die Moderne: In bunten Farben, großflächig, schlicht oder verspielt, mittels Doppelbelichtungen und über bewusste Inszenierungen geht sie mit Feingefühl und großer Intensität dem Schaffen von Künstler:innen unterschiedlicher Generationen und Prägungen nach. Viele der Porträtierten vereint die Tatsache, dass Feminismus und das Aufbrechen tradierter Geschlechterrollen eine zentrale Rolle in ihrem Leben und Werk einnehmen. Sibylle Fendt stellt jedoch nicht das Frausein ins Zentrum ihrer Arbeit, sondern eine feministische Positionierung. „Auf meinen Bildern sind Persönlichkeiten abgebildet, keine Geschlechter!“, sagt die Fotografin.
_:* Porträts von Künstler:innen vermittelt einen einmaligen Einblick in die Vielfalt und Diversität zeitgenössischer künstlerischer Praxis und stellt uns deren Vertreter:innen vor, die viel zu häufig abseits des Rampenlichts agieren.
Foto: Die Künstlerin Kis Keya. © Sibylle Fendt, 2022.
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